Der Berliner Ruderclub Ägir e.V.,  das sind derzeit ca. 220 Mitglieder in allen Altersgruppen. Unsere jüngsten Mitglieder sind die Minis, die mit 9 Jahren zu uns zum Rudern kommen, unsere ältesten Mitglieder können auf 80 bis 90 Lebensjahre zurückblicken und sind teilweise seit über 70 Jahren Mitglieder im Verein.

Bei uns sind sowohl Renn-, als auch Wander- und Freizeitruderer jeden Alters willkommen.

Unser Verein verfügt über ein eigenes Vereins- und Bootshaus, das direkt an der Müggelspree, ca. 500m vom Großen Müggelsee entfernt liegt.

Durch die Vielzahl von strömungsarmen Flüssen, Kanälen und Seen im Berliner Südosten steht uns ein perfektes Ruder- und Naherholungsgebiet zur Verfügung. Die abwechslungsreichen Strecken und Rundkurse führen sowohl durch unberührte Natur als auch durch Wohn- und Naherholungsgebiete, entlang von Stadthäusern, Wasservillen, Stränden, Badeanstalten, Biergärten, Sommerlauben, Marinas….

Von unserem Bootshaus sind Kurz- und Tagestouren in Richtung Rahnsdorf, Erkner, Woltersdorf, Rüdersdorf, Grünau, Schmöckwitz, Köpenick, Teltowkanal, Schöneweide, Treptow und auch bis in die Berliner City möglich.

Unsere Vereinskneipe sorgt für die notwendige Stärkung und kann der Aufenthalt bei uns ein bißchen länger sein, können wir unsere Quartiere für Wassersportler anbieten.

Unser Verein bietet Ruderern und Sportlern aller Alters- und Fitnessklassen die Möglichkeit für sportliche Aktivitäten und gemeinsame Unternehmungen. Zwar spielt der Rudersport bei uns die Hauptrolle, aber Zusatzangebote wie zum Beispiel Hallensport (im Winter Volleyball, Basketball, Fußball), Gymnastik (Rückenschule), Kraft- und Fitnesstraining (Geräte- und Ergometertraining), Schwimmen, Laufen, Fahrradtouren usw., dazu Wanderruderfahrten in ganz Europa sowie die Teilnahme an sportlichen Wettkämpfen (Laufveranstaltungen, Triathlon etc.) machen den Verein auch für Gelegenheits- oder Nichtruderer attraktiv.

Weiterführende Informationen:

Die Vereinsgeschichte des BRC Ägir

Die Anfänge

In Berlin-Friedrichshagen befindet sich auf einem herrlich gelegenen Wassergrundstück das Bootshaus des Berliner Ruder-Clubs Ägir. Der Verein hat seinen Sitz (Spreestr.1) in unmittelbarer Nähe des Großen Müggelsees. Das frühere Strandgasthaus „Spreeschloß“ am Ufer der Müggelspree ist ein Haus mit wechselvoller Geschichte. Ebenso wechselvoll wie die des BRC Ägir, der am 29. April 1914 als „Cöpenicker Rudergesellschaft“ gegründet wurde. Acht Ruderbegeisterte (8 Gründerkameraden symbolisiert durch die 8 roten Quadrate in der Ägirflagge) trafen sich damals in einer Gaststätte in Spindlersfeld und riefen den Verein ins Leben. Im Oktober 1921 erwarb der Club das Grundstück Spreestr. 1 mitsamt Gebäude. Mit dem Beitritt zum Deutschen Ruderverband 1922 erfolgte die Namensänderung zum Berliner-Ruder-Club Ägir e.V. Da dem Verband bereits ein „Cöpenicker Ruderverein“ angehörte, war diese Namensänderung (Beschluss am 13. September 1922 auf der Hauptversammlung) erforderlich.

Die ersten Jahre waren für den Verein sehr schwer. In der „Vereinsgeschichte des Clubs“, die anlässlich des 25-jährigen Bestehens des BRC Ägir geschrieben wurde steht dazu: „Sehen wir uns nun die geschichtliche Entwicklung des jungen Verein an, dann muss man ohne weiteres zugeben, daß die Gründer eine ganze Portion Idealismus für den Auf- und Ausbau aufgebracht haben; denn die Zeit für die Neugründung war äußerst ungünstig. Schon nach der ersten Sitzung am 15. Juli 1914 erfolgte am 1. August die Kriegserklärung, die alles aufbauende über den Haufen warf.“ Durch gegenseitige Hilfeleistung bildete sich naturgemäß eine wirklich echte Rudergemeinschaft heraus, wie sie auch heute noch sein sollte.

Oberster Grundsatz des jungen Vereins war:

„Nur der Sache gilt’s nicht der Person, denn
Werben heißt wirken an eigenen Werken,
Seinen Club stützen und stärken!“

Zur Vereinsgründung wurden für die 7 Boote aus Privatbesitz Bootsräume in Köpenick (Friedrichshagener Str. 6) und danach im Mai 1918 eine Halle der früheren Militärreitbahn in Köpenick (Lindenstr. 6) als neues Bootshaus angemietet. Zu dieser Zeit standen dem Club 15 Privatboote zur Verfügung. Im Juli 1919 konnte der erste vereinseigene Vierer angeschafft werden. Es war ein Gig-Riemen-Vierer, der auf den Namen „Cöpenick“ getauft wurde. Die Mittel für den Kauf wurden durch den Erwerb von Anteilscheinen von je 50 Reichsmark (RM), mit 4% verzinst, aufgebracht. Durch Schenkung von Booten und weiteren Spenden wurde der Bootspark weiter ausgebaut. So heißt es in vorgenannter Quelle dazu: „So entwickelte sich stetig, trotz der völligen Geldentwertung, der Bootspark, und 1924 zeigt der Geschäftsbericht auf, daß bei 45 aktiven Ruderern, 4 unterstützenden und 4 auswärtigen Mitgliedern der Boots-Park neben 29 Privatbooten aus 3 Gig-Vierern und 3 Doppel-Zweiern besteht.“

Zum Erwerb des geeigneten Grundstücks an der Müggelspree in Friedrichshagen war folgendes vermerkt: „Erwerb und Ausbau dieses Grundstücks waren mit ungeheuren Opfern verbunden, und man muß tatsächlich den Mut der Kameraden bewundern, die dafür nicht nur ihre Arbeitskraft, sondern auch ihr persönliches Vermögen einsetzten.“

Der Ausbau des eigenen Vereinsheims gelang und am 29. Oktober 1921 fand die Einweihung des Bootshauses, der Wiege des BRC Ägir, in Form eines Festkommerses statt.

Der Zweite Weltkrieg aber brachte das Vereinsleben zum Erliegen. Die Wehrmacht beschlagnahmte 1944 das Bootshaus, nutzte es ebenso als Lazarett wie die sowjetischen Truppen ab 1945. Erst im Juni 1946 kehrten etwa 40 Mitglieder in ihr Bootshaus zurück.

nach dem 2. Weltkrieg

1949, inzwischen waren die Spuren des Krieges beseitigt, folgte der nächste Schlag: Mittels einer manipulierten Abstimmung wurde der Verein als Rudersektion der „Betriebssportgemeinschaft (BSG) Empor“ zugeschlagen.

Es folgten die Grundstücksenteignung, der Wechsel in die „BSG Medizin Berlin-Mitte“, später dann in die „BSG Medizin Köpenick“ (Spitzname „Pille“). Und 1962 der Zusammenschluß mit der Rudersektion der BSG der „Berliner Transportbertriebe (BTB) Zentrum“.

seit 1989

Nach der Wende (Herbst 1989), die Mauer war offen und die BSG „BTB Zentrum“ hatte ab Dezember ’89 auch ihren obligatorischen Runden Tisch, sollte sich wieder vieles ändern. Eine kleine „Episode“ dazu ist in unserem Vereinsheft Ausgabe 1/2000 unter „Putsch in der Bilderkneipe“ (ein Beitrag zur Vereinsgeschichte von unserem Ruderkameraden Stephan Böttcher) nachzulesen.

Inzwischen zählte der Verein rund 200 Mitglieder, die ihren Sport leistungs- oder freizeitmäßig nachgingen. Die Schatten der Vergangenheit aber lagen über dem Vereinsgelände: Wie so viele Wassersportvereine hatte der BRC Ägir mit den Eigentumsverhältnissen für die begehrten Wassergrundstücke zu kämpfen. Zwar hatte der Club 1921 das Gelände erworben, musste wegen der Neugründung (nach der Wende) aber erst seine Anspruchsberechtigung nachweisen. Diese Anspruchsberechtigung wurde im Herbst 1993 dann endlich gerichtlich bestätigt.

Die Verantwortlichen hatten bereits 1994 die Zeichen der Zeit erkannt. Die Probleme der ersten Nachwendejahre wirkten sich negativ auf die Entwicklung des Vereins aus. „Uns war klar, dass wir nur überleben können, wenn wir uns öffnen“, so erklärte Jochen Schmidt (Vereinsvorsitzender) 1999 der „Köpenicker Morgenpost“ die Clubphilosophie.

Der BRC Ägir ist mehr als nur Rudern. 15.000,- DM wurden Ende der 90iger Jahre in den Ausbau der Krafträume investiert. Zusatzangebote wie zum Beispiel Rückenschule, Hallensport (Volleyball, Basketball, Fußball), Schwimmen, Laufen, Fahrradtouren usw., dazu Wanderruderfahrten in ganz Europa sowie die Teilnahme an sportlichen Wettkämpfen machen den Verein auch für Nicht-Ruderer attraktiv. Auch die Gastronomie ist wieder verpachtet. Ein geräumiger Saal und eine große Dachterrasse mit Spreeblick sind ideale Voraussetzungen, um schöne Feste zu feiern oder einfach nur gemütlich beisammen sitzen zu können. Dies alles hat der Verein zu bieten und ist natürlich weiterhin bemüht, das Freizeitangebot auszubauen.

2011 haben wir mit einer großen Arbeitsaktion unseren großen Saal wieder zu seiner alten Schönheit erweckt, in dem wir das alte Tonnengewölbe freigelegt und einen neuen Parkettfußboden eingebaut haben. Auch unsere Dachterrasse hat einen Holzbelag bekommen und lädt zum Sitzen in der Sonne mit Blick auf die Spree …

Auch unsere Krafträume haben 2012 einen komplett neuen Gerätepark sowie eine Renovierungs- bzw. Schönheitskur bekommen. Da macht das Krafttraining gleich doppelt so viel Spaß 

Bootshaus

Ägir

oder Ægir (Hierr, anord. „Meer”) ist neben Wate in der germanischen bzw. nordischen Mythologie ein Name für den Riesen der See und des Bieres (Schilderung nach der Prosa-Edda).

Ägir ist ein Meeresriese, der den Asen nahesteht, aber dem älteren Geschlecht der Jötunn angehört, und in der nordischen Mythologie die Züge eines Meeresgotts annimmt. Er ist der Sohn des Miskorblindi bzw. Fornjótr. Seine beiden Brüder sind Logi, das Feuer, und Kari, der Wind. Er ist Vater von neun Töchtern, den Ägirstöchtern (Angeyja, Atla, Eistla, Eyrgjafa, Gjálp, Greip, Imðr, Járnsaxa und Úlfrún), die verschiedene Arten von Meereswellen darstellen (neben diesen Namen nennt Snorri aber andere: Bára, Blóðughadda, Bylgja, Dúfa, Hefring, Himinglæva, Hrönn, Kolga und Uðr). Seine Gattin ist die Meeresgöttin Rán. Er wohnt auf der Insel, die Hlésey genannt wird und ist sehr weise.

Ägir wurde von Thor aufgetragen, für die Götter Bier zu brauen, aber er gab vor keinen Kessel zu haben, der dafür groß genug sei. In Wirklichkeit wollte er sich aber nur keinen Befehl von Thor geben lassen. Thor allerdings besorgte sich einen riesigen Kessel vom Reifriesen Hymir. So musste der gedemütigte Ägir doch noch das Bier für Asgard, den Wohnsitz der Götter, brauen. Um sich für diese Niederlage zu rächen, vergällte er das Bier mit Hopfen, so dass es wohl noch trinkbar, aber nicht mehr geniessbar war. Bei einem Gelage der Asen lässt er Gold in die Halle tragen, so dass diese hell erleuchtet wird wie von einem Feuer. Dieses Gold ist das Leuchten des windstillen Meeres. Da die Menschen glaubten, dass Ägir sein Unterwasserreich nur verließ, um Schiffe und ihre Besatzung zu vernichten, wurden ihm vor Antritt einer Seereise Gefangene geopfert, um eine sichere Überfahrt zu gewährleisten.

Ägir findet sich häufig in den Erzählungen der Edda, die kurz nach der Christianisierung Islands geschrieben wurde. Er tritt hier immer wieder als Freund der Götter und als Wirt in Erscheinung. Auch im restlichen Skandinavien ist er fester Bestandteil des Kultes. In den Texten zur norwegischen Urgeschichte wird Ägir/Hlér beispielsweise als Sohn des Fornjótr bezeichnet und gibt uns ein gutes Exempel, dass es eben nicht nur eine „Nordische“ Mythologie gibt. Man darf nicht vergessen, dass die frühen Runenzeichen Privileg der Priester und Adeligen waren und diese wohl nicht daran interessiert waren, dass das gemeine Volk sich schriftlich mitteilen konnte. Obendrein galten die einzelnen Runen als heilig und wurden nicht „einfach so“ verwendet. So wurden diese Sagen seit ihrer Entstehung bis zum Tag, an dem sie aufgeschrieben wurden – dies konnten hunderte Jahre sein – nur mündlich weitererzählt, wodurch natürlicherweise viele Versionen entstanden.

Heute weiß man: Ägir bedeutet im Altnordischen sowohl den Meerriesen, wie häufig (aber sekundär) das Meer selbst. Der Name Ägir hängt mit dem germanischen ahwo, lat. aqua Wasser zusammen, bedeutet also Wassermann (vgl. Ägir → Aquarius). Es ist aber möglich, dass es sich bei Ägir Meerriesen und ägir/ägi Meer um zwei verschiedene Wörter handelt.

Quelle: www.wikipedia.de